Rock in der Region Vorentscheid

19. November 2022
Full Broken Ashes | Hellgun | nowaytonorway | The Infernal Sound of Light

Viele Rock- und Metalfans traten am 19. November den Weg ins TriO an, um ihre Lieblingsband anzufeuern oder um bei einer guten Portion Krach zu headbangen. Vier Bands spielten je eine halbe Stunde um die Gunst des Publikums und der Jury. Das Konzert ist Teil des Osnabrücker Bandcontests Rock in der Region. Aus insgesamt vier Vorentscheiden zieht jeweils eine Gewinnerband in das Finale ein, das am 2. Dezember im Haus der Jugend in Osnabrück stattfinden wird.

In Bad Essen löste eine Band das begehrte Ticket ins Finale, die sich im Vorfeld des Konzerts nicht einmal sicher gewesen war, ob sie im Trio würde spielen können. Denn der Rhythmusgitarrist von Hellgun, Christian Voß, hatte krankheitsbedingt absagen müssen. „Wir haben trotzdem zugesagt, weil wir auf jeden Fall wieder live spielen wollten“, erklärte Sänger und Leadgitarrist Kai Großkreutz. Auch ohne ihren Rhythmusgitarristen demonstrierten Hellgun ihre Fähigkeiten an den Instrumenten. Mit exakt gespielten Riffs, perfekt getimten Pausen und virtuosen Soli konnten sie die Jury für sich vereinnahmen. Genretechnisch bewegt sich die Band im Metalbereich, mit Einflüssen aus dem Thrash Metal und Hard Rock. Und weil die drei Musiker den metaltypischen Sound sehr gut einfangen konnten, brachten sie rasch das Publikum im Trio zum Kopfnicken und Headbangen.

Nur eine Gewinnerband pro Abend: Obwohl das einen starken Wettkampfcharakter vermuten ließ, zeigten sich alle Musiker und Fans im Trio äußerst kameradschaftlich und gelassen. „Wir sind hier, weil wir Bock haben, aufzutreten. Und nicht um zu gewinnen“, so Holger Jahnke, Sänger der Band nowaytonorway. Auch die Fans, die extra für ihre Lieblingsband angereist waren, feuerten die anderen Musiker ebenso euphorisch an.

Das freute auch Hendrik Schulte, Vorstandsmitglied vom Musik:INI e.V.: „Die Stimmung bei Rock in der Region ist immer einmalig. Fans und Bands sind in der Regel da, um Live-Musik zu erleben und nicht nur, um Preise zu gewinnen.“

Als erste Band des Abends stand beim Vorentscheid die Band nowaytonorway auf der Bühne. Die Spielfreude war den Musikern direkt anzumerken. Bei ihnen kam der geneigte Hörer nicht umhin, ihren Sound als „groovig“ zu bezeichnen. Das lag auch an den Funk-Einflüssen, die die Band implementierte. Obwohl nowaytonorway mit sieben Bandmitgliedern die größte Band des Abends stellte, wirkte ihre Vorstellung stets aufgeräumt, denn jedes Mitglied spielte diszipliniert seinen Part.

Ebenfalls rockig unterwegs waren Full Broken Ashes, die sich mit nowaytonorway ein enges Rennen um den zweiten Platz lieferten. Ihr Sound war insgesamt ein wenig härter mit einem durchsetzungsstarken Gesang.
In der Gunst der Jury lagen Full Broken Ashes minimal vor nowaytonorway, doch letztere erhielten mehr Publikumsstimmen. In der Gesamtwertung war das schließlich ausschlaggebend, sodass sich nowaytonorway den zweiten Platz und somit den Einzug in die Relegation im Osnabrücker Ostbunker sichern konnten. Nach der Entscheidung gaben nowaytonorway allerdings bekannt, dass sie an der Relegation nicht teilnehmen können. Sie gaben ihren Platz ab an Full Broken Ashes. In der Relegation erhalten die Zweitplatzierten der Vorentscheide die Chance, mit einem Sieg ins Finale nachzurücken.

Von Anfang an schwierig bei Jury und Publikum hatte es dagegen The Infernal Sound of Light. Eine Band, die Einflüsse aus Post- und Deathmetal mit Rock- und teilweise sogar Jazzelementen verbindet. Ihre Herangehensweise an Musik weicht stark von denen der anderen Bands ab. Die Musiker lassen sich Zeit, um ein Thema und eine Stimmung zu etablieren. Diese entwickeln sie organisch weiter, sodass es sich weniger um einzelne Songs, sondern eher um eine Session handelt, die sich aufbaut, bis sie eskaliert und wieder abflacht. Da diese Herangehensweise an Musik schwer in objektive Kategorien einzuordnen ist, war es für The Infernal Sound of Light von vornherein schwer, viele Punkte von der Jury zu erhalten.

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