INI:ROCK 18
6. April 2019
SPINOZA | TRI | Zweite Garnitur
Alle drei Bands, die am Samstag im Jugendtreff Treff im Ort (Trio) beim Konzert INI:ROCK auftraten, standen mit einer veränderten Bandformation auf der Bühne. Egal, ob mit Ersatzmännern, neuen Bandmitgliedern oder im Alleingang: „Tri“, „Spinoza“ und die „Zweite Garnitur“ kamen jeweils mit neuem Line-Up – teilweise nach unfreiwilligerweise nötiger und hektischer Neubesetzung
Plötzlich auf sich allein gestellt war beispielsweise Yann Guennoc von der Zweiten Garnitur am Samstagvormittag, als ihm gleich sowohl sein Bassist als auch sein Schlagzeuger absagen mussten. Bei seiner Bühnenansprache erzählt der Leverner, dass sich beide in der Nacht von Freitag auf Samstag so verletzt hatten, dass sie ihre Instrumente nicht mehr spielen konnten – und somit für die „Zweite Garnitur“ ausfielen. Statt dem Veranstalter spontan abzusagen, entschied sich Guennoc, alleine zu spielen.
Präzise und frickelig in neuer Formation
Zehn Tage hatte dagegen Max Wurzer Zeit, um die komplexen und rhythmisch anspruchsvollen Songs von „Tri“ auf den Drums zu lernen. Julian Rathke, normalerweise der Schlagzeuger des Trios, musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. „Wir haben dem Auftritt richtig entgegengefiebert“, erklärt Bassist David Janßen. Im Februar und März konzentrierte sich die Band auf das Schreiben und Aufnehmen von neuen Songs. Umso mehr freuten sich die Jungs darauf, beim „INI:Rock 18“ wieder auf der Bühne stehen zu können.
Diese Freude konnten die drei Jungs eins zu eins auf die Bühne transportieren. Komplexe und zugleich melodiöse Gitarrenriffs und donnernde Basslines kombinierten sie mit ungewöhnlichen und dennoch genau passenden Drumbeats. Ihre abwechslungsreich arrangierten, frickeligen Songs brachten die drei trotz des Ausfalls ihres ursprünglichen Drummers sehr präzise auf die Bühne.
Voller Rocksound
Mit epischen Gitarrensoli und formvollendeten Lead-Melodien stellte Spinozas neuer Gitarrist Jan Bellwinkel im Trio sein Können unter Beweis. Obwohl auch er erst seit zwei Wochen in der Band spielt, sei er vor dem Auftritt „angespannt, aber nicht nervös“ gewesen, berichtete er im Gespräch vorab. Zu Recht: Gleich mit ihrem fulminanten Opener „Hold on to yourself“ hatte das Quintett das Publikum für sich gewinnen können.
Voluminös und voll war der Sound von zwei – bei einigen Songs sogar drei – Gitarren zusammen mit dem Bass. Durchsetzungsfähig und fast schon röhrend der Gesang von Fabian Wellner. Spinoza schaffte es, die vielen Inspirationen ihrer fünf Bandmitglieder – von David Bowie über Tenascious D bis hin zu den Foo Fighters – unter einen Hut zu bringen. Als ihnen der Schweiß bereits von der Stirn rann, spielten die Mitglieder von „Spinoza“ gerne noch die von den Zuschauern geforderte Zugabe. „Ein mega Konzert“, freute sich Rhythmusgitarrist Heiko Ricke nach dem Auftritt. Fazit: Sie würden gerne noch einmal nach Bad Essen fahren, sagt der Osnabrücker.